Geboren wurde ich als
Älteste Tochter des Grafen Thomas Friedhelm zu Huckrade
und seiner Frau Brigitta Katharina zu Huckrade. Meine ersten Lebensjahre verlebte ich
Glücklich mit meinen Jüngeren Geschwister Thomas Manuel und Sophie Katharina.
Wie es sich aber Für Töchter eines Adligen gehörte wurde ich im Alter von neun
Lenzen zu einer Befreundeten Adelsfamilie gegeben um dort als Zofe alles zu lernen
was eine Gute Ehefrau wissen und können muss. So kam ich zur Herzogin Claudia
von Baukau und lebte bei ihr und Ihrem Mann Ralf Herzog zu Baukau fast acht Jahre.
Die Herzogin war wie eine Zweite Mutter für mich und es waren wirklich wundervolle
Jahre die ich dort Verbrachte. Ebenso trug ihre kleine Tochter Tamara dazu bei die das selber alter wie
meine kleine Schwester hatte und mich so über deren verlust hinwegtröstete. Ich liebte die kleine heiß
und innig wie man nur eine Schwester lieben kann und genoss die zeit die ich mit ihr verbrachte, auch
wenn sie mich wie eben jede kleine Schwester manchmal nervte. Sie vermisste ich am meisten als ich
die Wallburg schließlich wieder verlassen musste. Wieder zurück bei am Hofe meines Vaters ging ich
meiner Mutter zur Hand. Mein Bruder war als Knappe beim Herrn zu Bövinghausen so das ich ihn
nicht wieder sah. Meine kleine Schwester war in den Jahren in denen ich nicht zu hause hatte sein
können zu einer wirklichen Schönheit geworden sie war als Zofe bei meiner Mutter geblieben. Nun da
ich alt genug war teilte mir mein Vater mit das ich schon kurz nach meiner Geburt Stephan Heinrich zu
Goltsmeynck versprochen worden war. Die Hochzeit sollte stattfinden sobald mein Verlobter aus
England zurück sei. Es dauerte noch ganze Zwei Jahre bis es endlich so weit war und ich meinen
Zukünftigen zum Ersten mal sah, am Tage unser Hochzeit. Ich war enttäuscht, hatte ich ihn mir doch
immer als strahlenden Ritter vorgestellt und was stand da vor mir, ein kleiner leicht dicklicher Mann mit
tief in den Höhlen liegenden Augen und einem Schmierigen lächeln. Ich musste das schaudern
unterdrücken. Aber was sollte ich tun mein Vater hatte es verfügt und so musste ich ihn Heiraten. Es
war keine glückliche Ehe. Er trank und spielte für sein leben gerne und es dauerte nicht einmal ein
Jahr und ich wusste nicht mehr wie wir all seine Schulden geschweige denn Dinge die wir für das
alltägliche leben brauchten bezahlen sollten. Nach nur einem Jahr, ich war zur größten Enttäuschung
meines Mannes und seiner Familie immer noch nicht guter Hoffnung und ich war kurz davor einfach
zu gehen. Als im Frühjahr der Schwarze Tod durch unsere Lande zog brachte er Freud und Leid.
Meine Eltern und Geschwister wurden alle dahin gerafft, es traf mich schwer nichts für sie tun zu
können. Auch in meinem Heim wütete die Pest grausam und nur wenige überlebten. Das einzige
Glück war das auch mein Ehemann sich nicht mehr vom Krankenbett erhob. Wie durch ein Wunder
wurde ich verschont. Aber da stand ich nun ohne Geld, mein heim wurde unter all den Gläubigern
meines Mannes aufgeteilt. Nur meine Wenigen Kleider konnte ich retten. Ich erinnerte mich an meine
glückliche Jugend bei derer zu Baukau, und machte mich mit dem letzten bisschen Geld was ich
zusammenkratzen konnte auf den Weg zu ihnen. Arm als Bittstellerin stand ich vor ihrer Tür und
wurde zu meinem großen Glück freundlich aufgenommen. Seit diesem Moment an lebe ich als
Hofdame /Gesellschafterin der Herzogin Claudia zu Baukau.